| Ganz ehrlich - ich fand Helmi damals als Kind 
            super! Diese kurzen Fernsehspots am Ende des Kinderprogramms von 
            ORF haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen, doch dies 
            lag weniger an der unförmigen Styrophor-Puppe HELMI, sondern 
            vielmehr an den spektakulären Unfallstunts - konsequenterweise 
            vorschob sich mein Fernsehinteresse auch rasch von dem kleinen Schlaumeier 
            mit dem riesigen Helm zu "Ein Colt für alle Fälle" 
            (sehr zum Leidwesen meiner Eltern).Große Erwartungen hatte 
            ich nicht, als ich die MC bei Ebay ersteigerte, aber daß sich 
            die Geschichte als eine solche Katastrophe entpuppen würde, 
            enttäuschte mich doch - HELMI spielt noch nicht einmal mit 
            bei diesem verkorksten Auswuchs verständnisvoller 70er - Pädagogik!
 Wenigstens 
            weiß ich jetzt, woher dieser unförmige Knirps stammt 
            und warum er immer einen riesigen rot-weißen Helm tragen muß, 
            doch bis zur Auflösung dieses Rätsels unserer Kindheit 
            dauert es eine geschlagene halbe Stunde, in der man wirklich das 
            Gruseln lernt.
 Die Geschichte beginnt auf dem Stern Flix Flax. 
            Dort leben die Flepse, übermütige und lustige Wesen. Ihr 
            Leben wäre eigentlich paradiesisch wunderbar, wenn sie nicht 
            so kurze Stummelbeinchen hätten, auf denen sie durch ihre Welt 
            stolpern müssen.  Damit das Leben der armen Flepse ein wenig 
            einfacher werde, erfand ein oberschlauer Technofleps seltsame Mobile. 
            Doch damit nimmt die Katastrophe ihren Lauf...
 Schon in den ersten 
            fünf Minuten dieser Geschichte zeigt sich ein Höchstmaß 
            an abstruser Pädagogenphantasie, die ihren Höhepunkt in 
            der Beschreibung der Fahrzeuge erreicht. Franz Billisich, der Schreiberling 
            dieses Hörspiels, vergleicht doch allen Ernstes Motorräder 
            mit "großen, zweirädrigen Würsten", die 
            "Hörner wie ein Ziegenbock" haben, mit denen man 
            sie lenken kann. Doch nun weiter im spanenden Geschehen.
 Das 
            kunterbunte, ungeordnete Durcheinander von herumflitzenden Würsten 
            und runden, dicken und walzenartigen Gefährten war es nämlich 
            auch, was das böse, böse Unfallmonster mit seinem Unfallkoffer 
            auf den Stern Flix Flax lockte. Von nun an waren die Flepse schutzlos 
            den Schattenseiten der modernen Mobilität ausgesetzt. Hungrig 
            und unersättlich warf das Monster alle seine schönen Unfallverursacher-Utensilien 
            (Bälle und Bananenschalen!) aus dem unerschöpflichen Koffer 
            auf die Straße und laufend werden arme kleine Flepse von Autos 
            zerdrückt, weil sie ohne zu schauen, bunten Bällen hinterhergelaufen 
            sind.
 Mit dem unbeschwert-lustigen Leben auf Flix-Flax ist es 
            nun vorbei, nur dem Monster geht es prima, frißt es doch mit 
            verzücktem Grunzen die ganzen Unfälle auf, bis es fett 
            und kugelrund geworden ist.
 Immer noch wird das ganze Geschehen 
            nur von der Erzählerin Tini Beier ohne jeglichen Elan gelangweilt 
            vorgelesen und gequält wartet man auf die Auflösung der 
            Geschichte. Prompt ist es auch endlich so weit: Wie im richtigen 
            Leben wird angesichts der Krise - Flix Flax ist immerhin vom Aussterben 
            bedroht, wenn noch mehr Flepse zermanscht werden - vom Präsidenten 
            Fleps dem Weisen eine Versammlung aller Würdenträger des 
            Landes zu einer "großen Kopfzerbrecherei" einberufen 
            , um eine Lösung der Misere zu finden. Politisch korrekt wird 
            zu dieser Erfahrungsgruppe sogar das Unfallmonster eingeladen, 
            doch das weigert sich schlichtweg, gemein wie es nunmal ist. Beinahe 
            hätte ich jetzt schon den Stop-Knopf gedrückt und 
            die Kassette in der Flohmarktkiste verschwinden lassen, wenn nicht 
            das Monster den einzig wirklich coolen Spruch des gesamten Hörspiels 
            losgelassen hätte: Sein Fernbleiben von der "Kofzerberecherei" 
            über sein unziemliches Verhalten begründet der Bösewicht 
            mit folgenden Worten: "Rutscht mir den Buckel herunter und 
            brecht Euch dabei ein Bein."
 Aber das hilft dem Monster 
            auch nicht mehr, denn der schlaue Rechenfleps findet die Lösung. 
            In positivistischer Wissenschaftsgläubigkeit zählt er 
            einfach alle bei Unfällen "zerdrückten" Flepse 
            zusammen, dividierte die Zahl durch alle noch lebenden Flepse, rechnet 
            zweimal hinauf-, zweimal hinunter und ein paar mal hin und her und 
            rundherum und kommt zu dem Ergebnis, daß man nur zum Zauberer 
            Kasimirix Experio Murks gehen muß, der würde alles schon 
            wieder ins Lot zaubern.
 Also macht sich der unerschrockene Fleps 
            der Weise auf den Weg zur finsteren Zaubererburg, läßt 
            sich auch durch eine langweilige Aufzählung der grrrrruseligen 
            Zauberutensilien nicht aus der Ruhe bringen, doch trifft den Zauberer 
            leider nicht an. Nur eine wilde Flamme, die dem Zauberer eine Wurst 
            brutseln soll, tanzt ihm vor der Nase herum und will ihm seinen 
            langen weißen Bart verkokeln - und endlich kommt es zu einer 
            Konversation in diesen Hörspiel!
 Unbeirrt von solchen 
            Gemeinheiten weist der weise Flepse-Präsident die unerzogene 
            Flamme streng zurecht und verbietet ihr, unbeaufsichtigt im Haus 
            herumzuhüpfen. Verzweifelt stürzt sich daraufhin 
            die Flamme in eine alte Wanne voller Wasser und begeht Selbstmord, 
            indem sie sich in ein Krokodil verwandelt - der schlaue Hörer 
            weiß natülich, daß dies alles nur Show des Zauberer 
            Murks ist, dem bei seinem sprechenden Namen gar keine andere Möglichkeit 
            bleibt, sein Können unter Beweis zu stellen.
 Nachdem er 
            von der Katastrophe, die den Stern Flix Flax heimsucht, erfahren 
            hat, beginnt der der Zauberer bereitwillig mit der Zauberei und 
            verzaubert seine Zuhörer, indem er auch noch das Singen anfängt!
 "Unserer 
            Erde gehts nicht gut, an allen brennt der Hut, das Unfallmonster, 
            das wir immer dreister, man ruft nach einemgroßen Zaubermeister, 
            und dieser Zauberer bin ich, den großen Murks, so nennt man 
            mich, ich arbeite rund  um die Uhr und braue mancherlei Tinktur, 
            erst nehme ich einen Schlangenzahn und Federn von einem alten Hahn, 
            dann 10 gr schwarze Spinnenaugen, Schwefelsäuren, Natronlaugen, 
            Krallen toter Fledermäuse, und eine Handvoll Teufelsläuse 
            ..."
 - so gehts noch ganze fünf Minuten weiter 
            (das Band muß ja schließlich voll werden)! Die Erzählerin 
            setzt dem Ganzen noch eins drauf und zählt zusätzlich 
            noch einige Zutaten auf - mit drohend rollendem RRRR.
 Das Ergebnis 
            der ganzen Zauberei ist ein Trank für die Flepse, der ihnen 
            Helme, Verkehrsregeln und Verkehrszeichen, Gurte, Ampeln und Zebrastreifen 
            usw. herbeizaubert - nun sehen alle Einwohner von Flix Flax aus 
            wie HELMI und alles sind wieder glücklich und froh und haben 
            sich alle lieb.
 Das Happy End nähert sich zum Glück 
            unaufhörlich mit jeder Umdrehung des Kassettenrekorders und 
            das große Flepse-Zerquetschen hat dank der Helme ein Ende! Nur 
            das Unfallmonster bleibt auf der Strecke und verzieht sich frustriert, 
            nachdem sich die Miniflepse nicht mehr von Bällen und Bananenschalen 
            in Unfälle verwickeln lassen (wäre es 'mal lieber zur 
            großen "Kopfzerbrecherei" gekommen, dann müßte 
            es jetzt nicht in der Ecke stehen...).
 Nun kommen auch noch 
            Kinderstimmen zum Einsatz, die die Verkehrsweisheiten in gereimter 
            Form votragen müssen, damit sie sich auch jeder merken kann 
            - Verkehrserziehung der übelsten Art, von der ich mir die zweite 
            Seite bei aller Liebe nicht mehr anhören konnte!
 Michael  |